Bonding, Staking und Spieltheorie

Die Struktur von KlimaDAO orientiert sich stark an der von OlympusDAO. Sie stützt die Finanzierung, das Management und die Stabilität des Protokolls maßgeblich.

Liquidität

Der Übergang zu dezentralen Exchanges (DEX) hat es Protokollen ermöglicht, ihre Token-Einführung ("Launch") mit ausreichend Startliquidität durchzuführen und diese nach und nach mit Liquidität aus der Community zu erweitern.

Die KlimaDAO startete die Token Verteilung zunächst mit ihrem IDO(Initial Discord Offering) und LBP(Liquidity Bootstrapping Pool) und konnte so 220.000 KLIMA-Token noch vor dem offiziellen Launch an frühe Mitwirkende verteilen. Auf diese Weise konnte die DAO die Beschaffung einer genügender Menge BCT-Token finanzieren, um alle vor dem Start erzeugten KLIMA-Token im Verhältnis 1:1 zu “backen”. Letztendlich stellte dieser Prozess auch sicher, dass genügend Liquidität in den SushiSwap-LP-Pools vorhanden war, um den reibungslosen Handel zwischen BCT, KLIMA und USDC am Starttag zu gewährleisten.

Nach dem Start eines Protokolls wird dessen Liquidität in der Regel durch die Bereitstellung von Community Mitteln in Liquidity Pools von dezentralen Exchanges wie UniSwap und SushiSwap gestützt. Ein inhärentes Risiko hierbei ist, dass die Community-Mitglieder zwar leicht Mittel bereitstellen können, um etwa attraktive Belohnungen zu erhalten, sie diese aber genauso leicht wieder abziehen können, da sie eventuell woanders bessere Anreize erhalten. Der Wegfall der Community-Liquidität wirkt sich dann nachteilig auf den Preis des Protokolls und die Gesundheit des Onchain-Marktes aus; illiquide Pools erhöhen die Preisvolatilität und die Slippage bei Swaps.

Für das langfristige Wachstum und die Stabilität des Protokolls ist “Community Liquidität” also nicht geeignet. Die bevorzugte Alternative hierzu ist Liquidität, welches das Protokoll selber besitzt. Seit dem Start von KlimaDAO hat das Protokoll durchgehend mehr als 85 % der Liquidität der BCT/USDC- und BCT/KLIMA-Pools besessen. Zuvor wäre dies nur möglich gewesen, wenn die DAO die Liquidität selbst finanziert hätte.

Die Protokoll eigene Liquidität wird durch den Bonding-Mechanismus ermöglicht.

Bonding

Bonder können unter https://dapp.klimadao.finance/#/bonds Assets gegen KLIMA “bonden”- dies funktioniert so: Das KlimaDAO-Bond-Programm ermöglicht es den Marktteilnehmern, KLIMA/BCT LP, BCT/USDC LP und BCTs im Tausch gegen vergünstigte KLIMA-Token, an das Protokoll abzugeben. Der kostengünstigste Weg, KLIMA-Token zu erwerben, ist die Bereitstellung von Liquidität oder BCT an das Protokoll.

Ein Beispiel: Ein Teilnehmer möchte sich KLIMA im Wert von 10.000 € kaufen. Normalerweise würde er einen Kauf zum Marktpreis auf SushiSwap durchführen und damit wäre die Sache erledigt.

Im Fall von KlimaDAO könnte ein Teilnehmer BCT-Liquidität im Wert von 5.000 € und USDC-Liquidität im Wert von ebenfalls 5.000 € in einen SushiSwap-Pool einbringen, um BCT/USDC-LP-Token zu erhalten. Diese LP-Token kann er dann der KlimaDAO-Treasury für eine Anleihe ( “Bond”) zu einem im Voraus festgelegten Preis bereitstellen.

Im Falle eines Bonds mit einem Rabatt von 5 % für die Teilnahme am BCT/USDC-LP-Bondprogramm der KlimaDAO dApp, würde die Bereitstellung von BCT/USDC-LP-Token im Wert von 10.000 € also KLIMA im Wert von 10.500 € sichern.

Der Prozess des Bonding ist für den Marktteilnehmer von Vorteil, da sein Ziel darin besteht, soviel KLIMA wie möglich zu sichern, und durch das Bonding kann er dies mit einem Rabatt zum Marktpreis tun. Auch das Protokoll profitiert davon, da es seine eigene Liquidität besitzt. Die Wahrscheinlichkeit eines Liquiditätsabflusses wird so verringert und die Gefahr von Preisvolatilität durch illiquide SushiSwap-Pools minimiert.

Theoretisch besteht ein Anreiz für Marktteilnehmer, die sich kürzlich ihre vergünstigten KLIMA gesichert haben, ihre KLIMA direkt für mehr USDC/BCT LPs zu verkaufen, was zu einem Verkaufsdruck auf KLIMA führen würde. Diesem Risiko wird durch Anreize wie dem “Staking” begegnet.

Staking

Staker können ihr KLIMA auf https://dapp.klimadao.finance/#/stake staken.

KLIMA ist inflationär. Um Bonds zu bezahlen, werden ständig neue KLIMA erzeugt. Wenn KLIMA einfach nur in der Wallet gehalten werden, verliert die Position mit der Zeit an Wert, da die gehaltene Position durch das ständig dazukommende Angebot verwässert wird.

Durch “Staking” wird diese Verwässerung abgemildert. Der APY-Wert (Annual Percentage Yield) des Protokolls gibt an, um wie viel ein KLIMA-Guthaben auf der Grundlage des aktuellen “Minting”-Plans steigen wird. Durch Staking stellst du sicher, dass dein Anteil am KLIMA-Angebot mit dem Wachstum des Protokolls konstant bleibt. Es bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass sich der Wert deiner Gesamtposition erhöht - obwohl sich der Wert deiner Position erhöhen würde, wenn andere Staker ihren “Stake” aufheben und somit ihre Beteiligung am Protokollwachstum aufgeben.

Die Marktteilnehmer erhalten in der Regel eine bessere Rendite durch das “Staken” als durch das “Bonden”. Dies bedeutet, dass der Anreiz zum “Staken” größer ist als der Anreiz zum “Bonden”. Der Anreiz, KLIMA über Bonds zu erwerben, ist jedoch immer noch größer als der Anreiz, KLIMA direkt zum Marktpreis auf SushiSwap zu kaufen.

Die optimale Strategie, um vom Wachstum von KlimaDAO zu profitieren, ist daher folgende: “Bonden”: um vergünstigte KLIMA zu bekommen “Staken”: um mit den erworbenen KLIMA Token langfristig am Gewinnverteilungsmechanismus von KlimaDAO teilzunehmen

Sollte die Marktdynamik dazu führen, dass die Rabatte für Bonds größer werden als die 5-Tage-Rendite des Stakings, bestünde der Anreiz, KLIMA (oder einen anderen Vermögenswert) zu verkaufen und sich mit den Erlösen LP-Token der SushiSwap-Pools zu kaufen. Diese könnten dann dazu verwendet werden um über Bonds einen Rabatt auf KLIMA zu erhalten. Diese höhere KLIMA-Position sollte dann sofort gestakt werden.

Die Spieltheorie (3, 3)

Aus den obigen Ausführungen geht hervor, dass die Bonding und Staking Mechanismen sowohl für das Protokoll, als auch für die Marktteilnehmer von Vorteil sind. Für das Protokoll erhöhen sie die protokolleigene Liquidität, vergrößern die Treasury und verringern die Volatilität. Den Marktteilnehmern ermöglichen sie zudem, rabattiert KLIMA zu erwerben und über das Staken am Wachstum des Protokolls teilzuhaben. Verkäufe von KLIMA sind für das Protokoll nachteilig.

Die Idee hinter (3,3) ist, dass Kooperation zum größten Benefit für alle Teilnehmer führt. Derzeit gibt es drei Aktionen, die ein Nutzer durchführen kann:

Staking (+2) Bonding (+1) Verkaufen (-2)

Staking hat den Effekt, dass der Preis um +2 ansteigt. Verkaufen hat den Effekt, dass der Preis um -2 sinkt. Der Nutzer, der den Preis verschiebt, erhält die Hälfte des Vorteils. Bonding hat keinen Preiseffekt, bringt aber einen Rabatt von +1.

Diese spieltheoretischen Mechanismen zeigen, wie eine umfassende Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen den Marktteilnehmern genutzt werden kann, um den langfristigen Erfolg des Protokolls mit maximalem Nutzen für alle zu sichern. Die Handlungen, die zwischen zwei Marktteilnehmern stattfinden, können wie folgt veranschaulicht werden:

Das hier vorgestellte System sorgt für Klarheit, Fairness und vor allem für die langfristige Lebensfähigkeit des Protokolls. Es wurde ursprünglich von OlympusDAO entwickelt. Weitere Informationen zu OlympusDAO im Allgemeinen, sowie den zugrundeliegende Spieltheorie findest du in den Docs von OlympusDAO.

Dieses System ermöglicht es KlimaDAO, ein nachhaltiges Protokoll zu entwickeln, welches Anreize für den Wachstum des Onchain-CO2-Marktes schafft und das Paradigma einer neuen CO2-gebackten Wirtschaft unterstützt.

Wir sind davon überzeugt, dass diese Anreizstruktur und die dadurch ermöglichte weltweite Koordinierung den Kampf gegen den Klimawandel grundlegend verändern wird und DeFi-User in die Lage versetzt, das Ruder beim Klimaschutz herumzureißen. Weitere Informationen findest Du in unserem Bankless Beitrag.

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